Anschlag in Southport

Kinder auf Taylor-Swift-Event getötet: Randale eskaliert jetzt bis London – mehr als 100 Festnahmen

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  • Michelle Brey
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Der Angriff schockiert ganz England und Taylor Swift: Ein Mann hat in einer Tanzschule auf mehrere Kinder eingestochen. Ultranationalisten reagieren nun mit Tumulten.

Update vom 1. August, 10.29 Uhr: Nach der Bluttag auf einer Taylor-Swift-Tanzveranstaltung kam es inzwischen zu mehr als 100 Festnahmen in London, Gewalt in Hartlepool und zudem zu Protesten in Manchester. Gleich an mehreren Orten in Großbritannien eskaliert die Lage und wir angeheizt von Falschnachrichten. Immer mehr wächst daher die Angst vor weiteren gewalttätigen Protesten von Rechtsradikalen.

Premierminister Keir Starmer will sich daher mit wichtigen Polizeiführern beraten. Dabei werde der Labour-Politiker den Mut der Einsatzkräfte loben und ihnen Rückendeckung geben, damit sie gegen „sinnlose Gewalt“ durchgreifen können, zitierte die Nachrichtenagentur PA aus Regierungskreisen.

Ein 17-Jähriger Tatverdächtige, der wegen dreifachen Mordes und zehnfachen Mordversuchs angeklagt wurde, sei in Großbritannien geboren worden. Er soll heute in Liverpool vor Gericht erscheinen.

Zweite Nacht mit Ausschreitungen, über 100 Festnahmen: Krawallen auch in London und Hartlepool

Update vom 1. August, 06.38 Uhr: Wie die dpa berichtet, haben Rechtsextreme nach dem tödlichen Messerangriff im britischen Southport nahe dem Regierungssitz in London randaliert. In Sichtweite der Downing Street kam es zu Handgemengen zwischen Ultranationalisten und der Polizei. Mehr als 100 Menschen wurden festgenommen, teilte die Polizei auf X mit. In Southport standen am Abend des 31. Juli daher starke Polizeikräfte bereit, um neue Krawalle zu verhindern. Die Lage war angespannt, aber ruhig. Auch in der nordostenglischen Stadt Hartlepool kam es zu Zusammenstößen.

Kinder wollten lernen, wie Popstar Taylor Swift zu tanzen: Dann griff ein Mann in der Tanzschule in Portsmouth (England) an.

Die Ultranationalisten werfen den Behörden vor, über die Herkunft des mutmaßlichen Messerstechers zu lügen. In sozialen Medien machte sich nämlich die Falschnachricht breit, dass es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen irregulär eingereisten muslimischen Migranten handelt.

Die Polizei wies die Angaben, die auch von einem russischen Staatsmedium verbreitet wurden, deutlich zurück. Der tatverdächtige 17-Jährige wurde laut Polizei in Großbritannien geboren. Nach BBC-Informationen stammen seine Eltern aus Ruanda. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus. Es handele sich nicht um eine Terrortat. Das Motiv ist noch unklar. Die Ermittler erhielten mehr Zeit, um den Verdächtigen zu befragen. Die britische Regierung verurteilte die Ausschreitungen scharf. Randalierer würden die volle Härte des Gesetzes spüren, kündigten der neue Premierminister Keir Starmer und Innenministerin Yvette Cooper an. 

Polizeibeamte gehen an einem ausgebrannten Polizeifahrzeug vorbei, als sie nach einem gewalttätigen Protest in den Straßen von Hartlepool eingesetzt werden. Nach dem tödlichen Messerangriff im britischen Southport kam es auch in der nordostenglischen Stadt Hartlepool zu Zusammenstößen.

Nach Anschlag: Demonstrationen und Ausschreitungen in Southport

Update vom 31. Juli, 9.29 Uhr: Ausländerfeindliche Rufe, brennende Fahrzeuge – nach der schrecklichen Messerattacke auf einen Taylor-Swift-Tanzkurs kam es zu heftigen Ausschreitungen in der Stadt Southport westlich von Manchester. Zwei Tage nach dem Angriff eines mutmaßlich 17-Jährigen, bei dem drei Mädchen im Alter von sechs, sieben und neun Jahren gestorben sind, protestierte eine Gruppe gegen die Politik Großbritanniens. Darüber berichteten mehrere britische Medien.

Rufe, wie „Stoppt die Boote“ und „Englisch bis zum Tod“ sowie „Wie viele Kinder noch?“ sollen dabei gefallen sein. Unter den aufgebrachten Einwohnern haben sich laut BBC auch Anhänger der rechtsextremen Gruppierungen „English Defence League“ gemischt. Die Menschenmenge sei vor einer Moschee der Küstenstadt unweit des Tatorts zusammengekommen.

Bei einer Attacke auf einen Taylor-Swift-Tanzkurs für Kinder sind drei Mädchen getötet worden (6, 7, 9). Die Anwohner der betroffenen Küstenstadt Southport reagiert zwei Tage nach dem Messerangriff eines mutmaßlich 17-Jährigen mit Ausschreitungen.

Über den mutmaßlichen Täter hat die Polizei derzeit noch keine Angaben gemacht, aus „rechtlichen Gründen“, wie es heißt. Im Internet kursierten laut Medienberichten aber scheinbar falsche Informationen zu dessen Name und Herkunft. Die Polizei dementierte derweil, dass es sich beim mutmaßlichen Täter ein Asylbewerber handele. „Wir bitten die Bevölkerung dringend, keine Spekulationen über Einzelheiten des Vorfalls anzustellen, solange die Ermittlungen andauern“, heißt es vonseiten der Polizei.

Nach Messer-Attacke auf Taylor-Swift-Tanzkurs: Drittes Mädchen (9) den Verletzungen erlegen

Update vom 30. Juli, 13.18 Uhr: Ein drittes Kind ist nach dem Messerangriff auf Kinder in England gestorben. Wie SkyNews berichtet, handelt es sich bei dem Kind um ein neunjähriges Mädchen. „Leider können wir bestätigen, dass ein drittes Kind an den Verletzungen gestorben ist, die es gestern Morgen bei einem Messerangriff in Southport erlitten hat“, teilte die Polizei von Merseyside in einer Erklärung mit.

„Das neunjährige Mädchen starb in den frühen Morgenstunden des heutigen Dienstags, 30. Juli, im Krankenhaus“, erklärte die Polizei weiter. Sie fügt hinzu, dass acht weitere Kinder bei dem Angriff Stichverletzungen erlitten – fünf von ihnen befinden sich in einem kritischen Zustand.

Kinder bei Taylor-Swift-Event niedergestochen – „Stehe völlig unter Schock“

Update vom 30. Juli, 12.00 Uhr: Jetzt äußert sich Pop-Gigantin Taylor Swift zum Messerangriff auf Kinder im englischen Southport. Die Attacke hatte sich in einer Tanzschule bei einem Taylor-Swift-Mottoevent ereignet.

„Das Entsetzen über den gestrigen Anschlag in Southport überkommt mich immer noch“, schreibt Swift am Dienstag (30. Juli) auf Instagram. „Ich stehe völlig unter Schock. Es waren nur kleine Kinder in einem Tanzkurs. Ich bin völlig ratlos, wie ich den Familien mein Mitgefühl ausdrücken soll.“

Ein Unbekannter hatte zwei am Dienstag (29. Juli) zwei Kinder getötet und neun weitere verletzt.

Erstmeldung vom 29. Juli, 21.06 Uhr: Southport – In Southport ereignete sich am Montag eine schreckliche Tat. In der Küstenstadt im Nordwesten von Großbritannien wurden bei einem Messerangriff mindestens zwei Kinder getötet. Das bestätigte die Polizei am Abend. Die Hintergründe der Tat sind zunächst unklar. Ein 17-jähriger Tatverdächtiger wurde festgenommen.

Messerangriff in Großbritannien: Erwachsene versuchten offenbar Kinder zu schützen – Zwei sterben

Neben den zwei Todesopfern wurden weitere neun Kinder verletzt. Sechs von ihnen seien in einem kritischen Zustand. Das teilte die Ermittler auf einer Pressekonferenz mit. Bewaffnet mit einem Messer habe der mutmaßliche Täter eine Einrichtung betreten, wo mehrere Kinder an einem Taylor-Swift-Mottoevent einer Tanzschule teilnahmen. 

Auch zwei Erwachsene seien verletzt worden, hieß es. Die britische Zeitung The Guardian zitiert Chief Constable Serena Kennedy von der Merseyside-Polizei: „Wir glauben, dass die verletzten Erwachsenen mutig versucht haben, die Kinder zu schützen, die angegriffen wurden.“

Auf einer Pressekonferenz teilte Serena Kennedy, Chief Constable der Polizei von Merseyside, Einzelheiten zu dem Messerangriff mit.

„Szene aus einem Horrorfilm“: Augenzeugen berichten von blutenden Kindern – Tatverdächtiger festgenommen

Die Polizei war nach eigenen Angaben gegen elf Uhr zu einem Haus in einem ruhigen Wohnviertel in Southport gerufen worden. Die britische Nachrichtenagentur PA zitierte einen Mann, der die Polizei gerufen habe. Es seien mehrere junge Mädchen angegriffen worden. „Es ist wie eine Szene aus einem Horrorfilm“, sagte er. Ein weiterer Augenzeuge berichtete demnach von mehreren blutenden Kindern.

Die Polizei nahm einen 17 Jahre alten Mann fest und beschlagnahmte ein Messer. Der Tatverdächtige kommt aus dem Vorort Banks. Dort wurde eine Straße abgesperrt. Die Hintergründe der Tat sind zunächst unklar. Das Tatmotiv werde ermittelt, hieß es. Es handele sich nicht um eine Terrortat, sagte Kennedy. Für die Öffentlichkeit bestehe keine weitere Gefahr.

Premierminister Keir Starmer sprach von schockierenden Nachrichten. „Meine Gedanken sind bei allen Betroffenen.“ Er werde über die Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten. Innenministerin Yvette Cooper zeigte sich besorgt.

Auch in Deutschland kam es kürzlich zu einem brutalen Angriff an einer Schule. Zwei Männer attackierten einen Lehrer. (mbr mit dpa/AFP)

Rubriklistenbild: © Owen Humphreys/PA Wire/dpa

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