„Endgame“ erschüttert Royal Family

Neues Skandalbuch befeuert Krise zwischen Prinz William und Prinz Harry

  • Susanne Kröber
    VonSusanne Kröber
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Sussex-Sympathisant Omid Scobie erhebt in seinem neuen Enthüllungsbuch „Endgame“ schwere Vorwürfe gegen die britische Königsfamilie. Besonders hart trifft es Prinz William.

London – Im letzten Jahr überschattete die Netflix-Doku „Harry & Meghan“ die Vorweihnachtszeit von König Charles (75), Königin Camilla (76), Prinz William (41) und Prinzessin Kate (41). Nach Prinz Harrys (39) Biografie „Spare“ (dt.: „Reserve“), die Anfang des Jahres veröffentlicht wurde, schien zuletzt Ruhe eingekehrt zu sein bei der britischen Königsfamilie. Doch jetzt wirbelt das neueste Werk von Omid Scobie (42) mächtig Staub auf.

Omid Scobie behauptet: Machthungriger Prinz William stellt die Monarchie über Bruder Harry

Bereits die Ankündigung für „Endgame“ (dt.: „Endspiel“, erscheint am 28. November) hatte es in sich und liest sich wie ein Schauermärchen. „Ein unbeliebter König, ein machthungriger Thronfolger, eine Königin, die bereit ist, gefährliche Anstrengungen zu unternehmen, um ihr Image zu bewahren, und ein Prinz, der gezwungen ist, ein neues Leben zu beginnen, nachdem er von seiner eigenen Familie verraten wurde.“ Die Rollen sind bei Omid Scobie fest verteilt, wie auch schon im Vorgängerwerk „Finding Freedom“, das sich mit der Abkehr von Prinz Harry und Meghan Markle (42) vom britischen Königshaus beschäftigt.

Tampongate, Untreue, Missbrauch: Die zehn größten Skandale im britischen Königshaus

Royale Untreue. Schon auf dem Verlobungsbild von Charles und Diana war Betrug mit im Spiel. Nicht nur Charles hatte eine Affäre mit seiner Jugendliebe Camilla, auch Lady Diana suchte irgendwann Trost in anderen Armen. Fakt ist, als Prinz Charles gestand, untreu gewesen zu sein, gab auch Prinzessin Diana ihren Fehltritt mit Reitlehrer James Hewitt zu.
Royale Untreue. Schon auf dem Verlobungsbild von Prinz Charles und Diana war Betrug mit im Spiel. Doch nicht nur Charles III. hatte eine Affäre mit seiner Jugendliebe Camilla, auch Lady Diana suchte irgendwann Trost in fremden Armen. Fakt ist, als Prinz Charles gestand, untreu gewesen zu sein, gab auch Prinzessin Diana ihren Fehltritt mit Reitlehrer James Hewitt zu.  ©  Str/EPA FILE/dpa
Annus Horribils
Das Jahr 1992 wurde für die Queen zum Skandal-Jahr, das sie als Annus Horribilis bezeichnete. Im März trennten sich Elizabeths zweiter Sohn Prinz Andrew und Sarah Ferguson. Im April wurde die Scheidung Prinzessin Annes von Ehemann Mark Phillips rechtskräftig. Im Juni veröffentlichte Andrew Morton sein Diana-Buch, das von intimen Details über die Ehe von Charles und Diana strotzte. Negative Schlagzeilen waren an der Tagesordnung, die in der Bekanntgabe der Trennung am 9. Dezember gipfelten. Obendrein brannte Windsor Castle, das Schloss wurde schwer beschädigt und mehrere Kunstwerke gingen unwiederbringlich verloren. Das Bild zeigt die Queen zu ihrer Diamantenen Hochzeit mit Ehemann Prinz Philip (r) und ihren Kindern (l-r) Prinz Charles, Prinz Andrew, Prinzessin Anne und Prinz Edward.  © Tim Graham/dpa
Meghan und Harry befreiten sich 2020 von allen royalen Zwängen, um in Montecito ein neue Leben anzufangen. Seitdem bestimmt nicht mehr das Hofprotokoll, sondern ihre Hollywood-Attitüde den Alltag und folgt den Gesetzen der Selbstvermarktung bei diversen Interview-, Buch- und Filmprojekten.
Meghan und Harry befreiten sich 2020 von allen royalen Zwängen, um in Montecito ein neue Leben anzufangen. Seitdem bestimmt nicht mehr das Hofprotokoll, sondern ihre Hollywood-Attitüde den Alltag und folgt den Gesetzen der Selbstvermarktung bei diversen Interview-, Buch- und Filmprojekten.  © picture alliance/dpa/Netflix via PA Media | Duke And Duchess Of Sussex
Megxit und Oprah Interview 50 Millionen Menschen auf der ganzen Welt verfolgten das Interview von Prinz Harry und seiner Frau Meghan.
Nach dem Megxit stellte Harry und Meghans Interview bei Oprah Winfrey, das 50 Millionen Menschen auf der ganzen Welt verfolgten, die Monarchie an den Rand ihrer Berechtigung. Das Herzogspaar erhob dabei schwere Vorwürfe gegen die britische Königsfamilie und bezichtigten sie unter anderem rassistischer Gedankenspiele. © Doug Peters/Imago
Apropos Rassismusvorwürfe. Prinz Philips Ansichten waren am Ende zwar beliebt, zuvor aber eher berüchtigt zu nennen. Als Prinzgemahl nahm er kein Blatt vor den Mund, besonders sein derber Humor schockte nicht nur seine Landsleute, sondern sorgte weltweit mal für Amüsement, oft jedoch regelmäßig für Kopfschütteln. Nicht selten gingen sie unter die Gürtellinie, waren sexistisch, chauvinistisch oder rassistisch. Ein Skandal.
Apropos Rassismusvorwürfe. Prinz Philips Ansichten waren am Ende zwar beliebt, zuvor aber eher berüchtigt zu nennen. Als Prinzgemahl nahm er kein Blatt vor den Mund, besonders sein derber Humor schockte nicht nur seine Landsleute, sondern sorgte weltweit mal für Amüsement, oft jedoch regelmäßig für Kopfschütteln. Nicht selten gingen sie unter die Gürtellinie, waren sexistisch, chauvinistisch oder rassistisch. Ein Skandal.  © Edwin Veloo/Imago
Was Prinz Philip zu viel mitteilte, blieb der Queen offenbar im Halse stecken. Lady Di und Charles waren zwar geschieden, doch nur ein Jahr später verunglückte die Prinzessin unter tragischen Umständen mit ihrem Freund Dodi Al-Fayed bei einem Autounfall. Ganz Großbritannien war geschockt und trauerte um „die Königin der Herzen“, doch die Queen schwieg. Das wirkte kaltherzig und nicht würdevoll auf die Britien, die zunehmend die Abschaffung der Monarchie befürworteten. Erst Tage später ging die Queen auf die trauernden Menschen zu.
Was Prinz Philip an Worten zu viel mitteilte, blieb der Queen offenbar im Halse stecken. Lady Di und Charles waren ein Jahr geschieden, als die Prinzessin unter tragischen Umständen mit ihrem Freund Dodi Al-Fayed bei einem Autounfall verunglückte. Ganz Großbritannien war geschockt und trauerte um „die Königin der Herzen“, doch die Queen schwieg. Das wirkte kaltherzig und nicht würdevoll auf die Briten, die zunehmend die Abschaffung der Monarchie befürworteten. Erst Tage später ging die Queen auf die trauernden Menschen zu. © John Shelley/Imago
Acht Jahre Ehe liegen hinter Diana und Charles, sieben Jahre Ehe haben sie noch vor sich als Charles seiner Geliebten Camilla sechs Minuten lang per Telefon ins Ohr säuselt, was er alles mit ihr anstellen wolle. Dass ausgerechnet dieses Gespräch heimlich mitgeschnitten und veröffentlicht wurde, war Pech. Die Welt konnte mitlesen, dass sich der künftige König der Briten an Camilla entlangtasten wollte, „überall an dir, auf und ab und rein und raus, besonders rein und raus. Ich lebe einfach in deiner Hose oder so. Es wäre viel einfacher!“ Ob er sich in einen Slip verwandeln wolle, scherzte die Umworbene kichernd, aber Charles hatte noch eine bessere Idee: „Oder, Gott bewahre, in einen Tampax. Bei meinem Glück“. Das Tampongate war geboren.
Acht Jahre Ehe liegen hinter Diana und Charles, sieben Jahre Ehe haben sie noch vor sich als Charles seiner Geliebten Camilla sechs Minuten lang per Telefon ins Ohr säuselt, was er alles mit ihr anstellen wolle. Dass ausgerechnet dieses Gespräch heimlich mitgeschnitten und veröffentlicht wurde, war Pech. Die Welt konnte mitlesen, dass sich der künftige König der Briten an Camilla entlangtasten wollte, „überall an dir, auf und ab und rein und raus, besonders rein und raus. Ich lebe einfach in deiner Hose oder so. Es wäre viel einfacher!“ Ob er sich in einen Slip verwandeln wolle, scherzte die Umworbene kichernd, aber Charles hatte noch eine bessere Idee: „Oder, Gott bewahre, in einen Tampax. Bei meinem Glück“. Das Tampongate war geboren. © Chris Jackson/dpa
Prinz Andrews Missbrauchsskandal dürfte trotz des Vergleiches, der damit keinem Schuldeingeständnis gleichkommt, in die Geschichte eingehen.
Prinz Andrews Missbrauchsskandal dürfte trotz des Vergleiches, der damit keinem Schuldeingeständnis gleichkommt, in die Geschichte eingehen. Der zweitälteste Sohn Queen Elizabeth II. und Ex-Mann von Sarah Ferguson trägt schwer an den Folgen seiner Beziehung zum verstorbenen Unternehmer Jeffrey Epstein, einem verurteilten Straftäter, und den Vorwürfen, ein 17-jähriges Mädchen missbraucht zu haben. Noch bevor ein US-Gericht den Prozess aufarbeiten konnte, war der Schaden fürs britische Königshaus groß. Inzwischen einigte sich Andrew außergerichtlich mit dem mutmaßlichen Opfer. Seine Mutter erkannte ihm seine militärischen Titel und Ehren ab. © Cover-Images/Imago
„Wir waren zu dritt in dieser Ehe“ - mit diesem Satz in einem TV-Interview erschütterte Prinzessin Diana damals die britische Monarchie. Später räumte die BBC ein: Der Reporter des Senders, der das Interview führte, hatte Diana belogen. Der damalige Reporter Martin Bashir hatte ihr falsche Unterlagen wie gefälschte Kontoauszüge vorgelegt, um sie zum Reden zu bringen.
„Wir waren zu dritt in dieser Ehe“ - mit diesem Satz in einem TV-Interview erschütterte Prinzessin Diana damals die britische Monarchie. Später räumte die BBC ein: Der Reporter des Senders, der das Interview führte, hatte Diana belogen. Der damalige Reporter Martin Bashir hatte ihr falsche Unterlagen wie gefälschte Kontoauszüge vorgelegt, um sie zum Reden zu bringen. Nach jahrelanger Vertuschung entschuldigten sich Reporter und BBC. Bashir entschuldigte sich für die Methoden, mit deren Hilfe er sich das Interview erschlichen hatte: „Es war eine Dummheit, das zu tun, und es ist eine Tat, die ich zutiefst bedauere.“ © Tim Ockenden/dpa
Lange Partynächte mit Drogen- und Alkohol-Eskapaden brachten Harry, dem jüngeren Sohn von Prinz Charles, schon früh den Spitznamen „Dirty Harry“ ein. Einmal schaffte es Harry splitterfasernackt in die Schlagzeilen. Das Bild des 20-jährigen Prinz Harry, der sich als Generalfeldmarschall Rommel samt Hakenkreuz-Armbinde verkleidete, kostete den Palast fast seinen guten Ruf.
Lange Partynächte mit Drogen- und Alkohol-Eskapaden brachten Harry, dem jüngeren Sohn von Prinz Charles, schon früh den Spitznamen „Dirty Harry“ ein. Einmal schaffte es Harry splitterfasernackt in die Schlagzeilen. Das Bild des 20-jährigen Prinz Harry, der sich als Generalfeldmarschall Rommel samt Hakenkreuz-Armbinde verkleidete, kostete den Palast fast seinen guten Ruf. Was auch immer danach gesagt oder geschrieben wurde: Dass Harry diese Aktion gebracht hat, bleibt an ihm haften und wird nie vergessen werden. © picture-alliance/ dpa/dpaweb | epa PA The Sun & Gerry Penny/dpa

In „Endgame“ wirft Scobie Prinz William vor, dass „seine Loyalität gegenüber der Monarchie Vorrang hat“ – das sei ihm wichtiger als sein Bruder, so Daily Mail über Omid Scobies Behauptungen. Außerdem habe William aktiv Informationen über Harry und Meghan preisgegeben, um ihren Status zu untergraben. „Ich habe ziemlich früh im Schreibprozess mit einer Quelle gesprochen, und sie nannte Harry einen ‚Überläufer‘ und sagte, das sei Williams Ansicht“, schreibt Scobie des Weiteren. Freunde des Thronfolgers widersprechen diesen Aussagen allerdings vehement.

Finding Freedom

Im August 2020 erschien „Finding Freedom“ (dt.: „Harry und Meghan: Auf der Suche nach Freiheit“) von Carolyn Durand und Omid Scobie, der auch oft als „Meghan‘s mouthpiece“ (dt.: Meghans Sprachrohr) bezeichnet wird. Thematisiert wird der Megxit, also der Ausstieg von Meghan Markle und Prinz Harry und deren Neubeginn in den USA. Laut Deadline bestritten Vertreter der Sussexes zunächst, Harry und Meghan hätten Omid Scobie Informationen zugespielt. Im November 2020 gab Markles Anwaltsteam schließlich zu Protokoll, dass Meghan einem Vertrauten erlaubt hätte, mit den Autoren zu kommunizieren.

Prinz Williams Freunde verteidigen ihn: „Keine Deals mit den Medien“

„Er war immer sehr zurückhaltend, wenn es um seine Familie ging, und machte jedem in seinem Umfeld klar, dass er keine Deals mit den Medien machen würde“, betont ein Bekannter im Interview mit Daily Mail. „Wie Harry ist er von seinen Kindheitserlebnissen gezeichnet, als er sah, wie seine Mutter und sein Vater in den sogenannten ‚Krieg der Waleses‘ verwickelt waren. Er wollte nie, dass sich die Geschichte wiederholte. Das war etwas, worüber er und Harry sich hätten einig sein sollen.“

Nach der Veröffentlichung von Omid Scobies „Endgame“ dürfte die Eiszeit zwischen Prinz Harry (links) und Prinz William in die Verlängerung gehen. (Fotomontage)

Auch die Behauptung, dass königliche Berater negative Geschichten über Meghan Markle und Prinz Harry verbreitet hätten, sei frei erfunden, wie ein weiterer Insider erklärt. „Endgame“ ist aber nicht nur eine Abrechnung mit William und Kate, sondern auch ein wütender Angriff auf König Charles. Welche Seite am Ende die Wahrheit sagt – oder schreibt – wissen nur die Beteiligten selbst, dass Obie Scobies Buch die Kluft zwischen den Sussexes und der Royal Family nur noch weiter vergrößert hat, dürfte hingegen nicht zu bestreiten sein. Verwendete Quellen: dailymail.co.uk, deadline.com

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